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Fälle von häuslicher Gewalt gestiegen

Mehr als 240 Tausend Menschen wurden im vergangenen Jahr Opfer häuslicher Gewalt, das sind 8,5 Prozent mehr als im Jahr davor

Das Bundesministerium für Inneres und das Familienministerium haben gemeinsam ein neues Lagebild "Häusliche Gewalt" veröffentlicht. Es beinhaltet neben der schon bekannten Auswertung Partnerschaftsgewalt nun auch die Delikte der sogenannten innerfamiliären Gewalt von und gegen Eltern, Kinder, Geschwister und sonstige Angehörige.

Im Bereich der Partnerschaftsgewalt stieg die Anzahl der Opfer um 9,1 Prozent auf 157.818 Opfer. Ganz überwiegend trifft Gewalt im häuslichen Kontext Frauen: 80,1 Prozent der Opfer von Partnerschaftsgewalt und 71,1 Prozent der Opfer Häuslicher Gewalt insgesamt sind weiblich. Von den Tatverdächtigen bei Partnerschaftsgewalt sind 78,3 Prozent Männer, im Gesamtbereich der Häuslichen Gewalt 76,3 Prozent.

Im Bereich der Partnerschaftsgewalt lebte die Hälfte der Opfer mit der tatverdächtigen Person zusammen. Die Mehrheit sowohl der Opfer als auch der Tatverdächtigten waren zwischen 30 und 40 Jahre alt, im Bereich der Innerfamiliären Gewalt waren unter 21-Jährige am häufigsten betroffen. 133 Frauen und 19 Männer sind im Jahr 2022 durch ihre Partner oder Ex-Partner getötet worden.

Hervorgehoben wurde bei der Veröffentlichung des Lagebilds "Häusliche Gewalt", dass es noch immer ein großes Dunkelfeld gibt, das nun aber besser ausgeleuchtet werden soll. So wurde eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse dazu beitragen sollen, effiziente und wirksame politische Strategien und erforderliche Gewaltschutzmaßnahmen zu entwickeln Erste Ergebnisse aus der Studie sollen 2025 vorliegen.