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Machbarkeitsstudie empfiehlt unabhängiges Zentrum für sicheren und gewaltfreien Sport

Wer im Sport physische, psychische oder sexuelle Gewalt erlebt, findet oft keine Hilfe

"Die zeitnahe Schaffung einer Einrichtung für sicheren und gewaltfreien Sport wird mit Nachdruck empfohlen“.

Zu diesem Fazit kommt Sportrechtler Martin Nolte in seinem knapp 80-seitigen Gutachten. Das Bundesinnenministerium hatte die Studie vor fünf Monaten in Auftrag gegeben. Anlass war eine Idee des Vereins „Athleten Deutschland“. Die Interessenvertretung der Leistungssportlerinnen und -Sportler hatte den Bedarf einer unabhängigen Stelle ausgemacht, die zum einen Betroffene unterstützt, zum anderen konkrete Fälle aufarbeitet, Sanktionen aussprechen kann und überprüft, wie wirksam Präventionskonzepte sind.

Für all diese Aufgaben besteht zeitnah Bedarf, bestätigt das Gutachten des Instituts für Regulierung und Governance in Sankt Augustin und ihres Direktors Martin Nolte. Als Erstes solle eine Anlaufstelle für Betroffene geschaffen werden. Studien legten nahe, dass viele Menschen im Sport physischer, psychischer oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren und sind.

Der Verein „Athleten Deutschland“ hatte vor kurzem erklärt, die Arbeit am Aufbau einer solchen Anlaufstelle bereits aufgenommen zu haben. Die Machbarkeitsstudie weist ausdrücklich darauf hin, dass es die unabhängige Unterstützung einer Anlaufstelle sowohl für Betroffene aus dem Leistungs- als auch aus dem Breitensport geben müsse.

Zur Finanzierung der unabhängigen Einrichtung schlägt Nolte etwa Zweckabgaben aus Lotterien oder Steuererträgen aus Sportwetten vor sowie Mittel aus der allgemeinen Sportförderung.

Als nächsten Schritt empfiehlt die Untersuchung ein zeitnahes „Round-Table-Gespräch“ mit allen relevanten Akteur*innen.

Quelle: Deutschlandfunk