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Mehr als 18.000 Kinder und Jugendliche wurden 2022 Opfer von sexuellem Missbrauch

Jedes 7. Opfer war jünger als 6 Jahre

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat seinen ersten Lagebericht zu sexuellem Mißbrauch an Kindern und Jugendlichen vorgelegt. Demnach wurden rund 18.400 Kinder und Jugendliche im vergangenen Jahr Opfer von sexualisierter Gewalt. 17.200 Opfer waren jünger als 14 Jahre alt. Das ganze Ausmaß dürfte größer sein, das BKA geht von einer hohen Dunkelziffer aus.

In mehr als der Hälfte der Fälle kannten Opfer und Täter sich. Entweder waren sie miteinander befreundet oder verwandt. 

Deutlich gestiegen sind 2022 Fälle der Verbreitung, des Erwerbs und Besitzes kinder– und jugendpornografischer Inhalte. 2022 registrierte die Polizei 42.075 Fälle mit kinderpornografischen Inhalten, 7,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2021: 39.171). Um 32,1 Prozent stieg die Zahl mit jugendpornografischen Inhalten auf 6.746 Fälle (2021: 5.105).

Bundesinnenministerin Nancy Faeser zeigt sich erschüttert. „Das Bundeslagebild zeigt deutlich das entsetzliche Ausmaß von sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Kinder sind die Verwundbarsten in unserer Gesellschaft. Sie zu schützen, hat für mich höchste Priorität. Wir müssen alle Mittel des Rechtsstaats nutzen und optimieren, um junge Menschen besser zu schützen. Kein Täter darf sich sicher fühlen, kein Opfer ohne Hilfe bleiben. Hinzuschauen und zu handeln, wann immer Gefahren für Kinder drohen – das ist eine zentrale Aufgabe des Staates. Das BKA hat mit dem Lagebild ein sehr gutes Instrument geschaffen, hier genauer hinzuschauen.“

Das detaillierte Lagebild ist hier nachzulesen